Zuckerkrankheit im Griff

Über 50 Millionen Menschen in Europa leiden an einer “Zuckerkrankheit”, dem sog. Typ 2 Diabetes. In diesem Übersichtsartikel erfahren Sie was diese Erkrankung so gefährlich macht, insbesondere für unser Herz-Kreislauf-System.

Diabetes - Bedeutung & Verbreitung

Neben der globalen Adipositasepidemie (der Fettsuchtlawine, die unseren Erdball überrollt) führt unser “fortschrittlicher” westlicher Lebensstil mit hochkalorischer, 24/7-verfügbarer Industrienahrung und Bewegungsarmut auch zu einer bislang beispiellosen, weltweiten Zunahme des Diabetes mellitus. Aktuell schätzt man, dass in Europa 52 Mio. Menschen eine Zuckerkrankheit haben, 2030 werden es in Europa bereits geschätzte 64 Mio. Menschen sein. Das sog. Lebenszeitrisiko, also das Risiko während des Lebens zu erkranken, liegt bei 30-40%. Dabei wäre diese Erkrankung, die allen voran eine Lebensstil-bedingte “Wohlstandserkrankung” ist, durch eine “artgerechtere” Lebensweise mit Bevorzugung pflanzlich betonter, möglichst unverarbeiteter Nahrungsmittel und ausreichender täglicher Bewegung in den allermeisten Fällen vermeidbar. Leider macht es uns die Big Food Industrie nicht leicht. In dem Video oben siehst du, wie schnell man in die Zuckerfalle tappt.

Diabetes und Herz

Nun sind Sie hier aber bei Dr. Heart und fragen sich vielleicht: Was hat die Zuckerkrankheit, der Diabetes mellitus, mit meinem Herzen zu tun? Eine ganze Menge, denn: fast drei Viertel aller Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben eine Zuckerkrankheit bzw. die Vorform davon, eine Störung der Zuckertoleranz. Wir Mediziner nennen das eine „pathologische Glucosetoleranz“. ###

Leider beeinflusst der Diabetes den Verlauf der Herzerkrankung ungünstig. Das Herzinfarktrisiko eines Diabetikers ist in etwa genauso hoch wie für einen Nichtdiabetiker, der bereits einen Herzinfarkt erlitten hat und die Hälfte aller Diabetiker stirbt an einem Herzinfarkt. 

Klingt schrecklich, umgekehrt ist es aber so, dass Sie ihr persönliches Risiko an einem Diabetes zu erkranken bzw. Komplikationen und Folgeerkrankungen des Diabetes zu erleiden drastisch reduzieren können. Deshalb ist es so wichtig über diese Krankheit Bescheid zu wissen. Daher jetzt also ein paar mehr Infos…

Diabetes - Wirkmechanismen und Risiken

Wieso spüren viele Diabetiker ihren Herzinfarkt nicht? Dieses Video gibt die Antworten.

Warum schadet der Diabetes mellitus überhaupt unserem Herz-Kreislauf-System, also unserem Herzen und unseren Blutgefäßen? Unter anderem durch den dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel! Haben Sie schon einmal eine leckere Creme Brulée gegessen? Diese leckere, klebrig-süße Karamellschicht kann man bei vielen älteren Menschen und vor allem auch Diabetiker*innen quasi auf der kleinsten Ebene auch im Körper finden. Bei einem hohen Blutzuckerspiegel, wie er z.B. bei einem chronisch hohen Zuckerverzehr oder eben bei Diabetes auftreten kann, verbindet sich nämlich der Zucker in unserem Blut direkt mit unseren körpereigenen Eiweißen, das nennt man dann Glykosylierung – ähnlich wie dies eben auch beim Karamellisieren von Zucker passiert. Und durch diese verzuckerten körpereigenen Eiweiße, die als AGE, English für „Advanced Glycation Endproducts“ bezeichnet werden, verhärtet sich unser Gewebe, vor allem unsere Arterienwände. Und das wiederum führt dann zu Durchblutungsstörungen und begünstigt Bluthochdruck.

Wahrscheinlich ist unser Dauerbombardement mit Industriezucker das größte Gesundheitsproblem überhaupt! Maximal 25g Zucker pro Tag werden von der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, empfohlen. Das entspricht etwa 10 Stück Würfelzucker… Und das ist v.a nicht der Zucker, den Sie sich in Kaffee oder Tee rühren, sondern v.a. der versteckte Zucker im Fruchtjoghurt, Müsliriegel Rotkohl aus dem Glas oder in Ketchup! Bis zu ⅓ der Füllmenge einer Ketchupflasche sind z.B. purer Industriezucker, müsste man also eigentlich als Tomatenmarmelade verkaufen… 

Neben der direkten Schädigung körpereigener Eiweißstoffe durch zu viel Zucker in unserem Blut/ dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel beschleunigt der Diabetes auf verschiedenste Weise die Arteriosklerose (medizinische korrekter: die Atherosklerose), also die Verhärtung und Verkalkung unserer Arterien, und das im gesamten Körper. 

Warum ist das so ?! 

Zum einen haben Diabetiker aufgrund eines gestörten Fettstoffwechsels eine ungünstige Zusammensetzung ihrer Blutfette mit einem meist besonders hohen Cholesterinspiegel und zusätzlich ist bei Ihnen auch die innerste Schutzschicht der Arterien, das sog. Endothel, frühzeitig in seiner Funktion gestört. Dadurch wird die Einlagerung von Blutfetten als Schrittmacher der Arteriosklerose, ermöglicht. Darüber hinaus ist die Blutgerinnung dauerhaft aktiviert und über eine allgemein gesteigerte Entzündungsaktivität besteht eine besondere Neigung zur “Plaqueinstabilität”, d.h. Plaques, also arteriosklerotische Ablagerungen, können bei Diabetikern leichter aufreissen und somit z.B. einen akuten Herzinfarkt oder einen Schlaganfall verursachen.

Diabetes - Vorbeugung und Behandlung

Der Typ-2-Diabetes besitzt zwar auch eine ausgeprägte genetische Komponente ist aber dennoch primär eine sog. Zivilisationskrankheit, d.h. er wird verursacht durch unseren Lebensstil, vor allem durch falsche Ernährung, Übergewicht und einen Mangel an Bewegung. Diese Faktoren können wir aber selber effektiv beeinflussen. Somit sind wir also, im Gegensatz zu manch anderen “schicksalhaft” erscheinenden Erkrankungen dem Diabetes mit all seinen Komplikationen und Folgeerkrankungen eben nicht hilflos ausgeliefert. Wir haben es ein Stück weit selbst in der Hand, durch eine Verbesserung unseres Lebensstils das Risiko an Diabetes zu erkranken deutlich zu senken, bzw. wenn wir bereits eine Zuckerkrankheit haben diese bestmöglich zu kontrollieren und somit Komplikationen und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Neben der optimalen Einstellung des Blutzuckerspiegels stehen hierbei auch die bestmögliche Kontrolle der anderen Risikofaktoren für unser Herz-Kreislauf-System im Vordergrund. Dies sind allen voran eine optimale Blutdruckeinstellung, eine Absenkung des Cholesterinspiegels im Blut sowie die immer im Mittelpunkt stehende Verbesserung unserer Lebensführung, allen voran eine kluge, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. 

Hierzu finden Sie auf meiner Seite jede Menge Anregungen und ich versichere Ihnen: Es lohnt sich!

Aufgrund des extrem häufigen gemeinsamen Auftretens des Diabetes und der Koronaren Herzerkrankung sollte jeder Patient mit einer bekannten KHK auf einen möglichen Diabetes untersucht werden. Ist ein Diabetes gesichert, sollte dieser von einem Diabetologen, also einem Facharzt für Diabetologie, bzw. einem mit Diabetes gut vertrauten Internisten betreut werden, da es sich hierbei um eine besondere Risikokonstellation handelt. Es sollte eine möglichst optimale Blutzuckereinstellung erfolgen, gleichzeitig sollten aber Unterzuckerungen unbedingt vermieden werden, da diese insbesondere aufgrund der gleichzeitig bestehenden KHK u.a. gefährliche Herzrhythmusstörungen verursachen können. 

Sollten Sie bereits von einem Diabetes und/oder einer Koronaren Herzkrankheit betroffen sein würde ich Ihnen eine Teilnahme an den durch die Krankenkassen angebotenen Betreuungsprogrammen, den „disease management Programmen“ empfehlen. Die gibt es sowohl für die KHK als auch für den Diabetes und Sie können diese auch beide zusammen nutzen (DMP KHK und DMP Diabetes). Somit können Sie eine optimale Betreuung und Behandlung für sich sicherstellen.

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