Stefan Waller ist seit mehreren Jahren praktizierender Internist und Kardiologe und hat sich aus Leidenschaft der Vermittlung komplexer medizinischer Sachverhalte in möglichst einfacher und verständlicher Sprache gewidmet.
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Fitness für ein gesundes Herz
Dass Sport und vor allen Dingen ein aktiver Lebensstil uns und unserem Herzen richtig gut tut, wirst du wahrscheinlich schon mitbekommen haben.
Die Herausforderung liegt ja bei den allermeisten von uns eher darin, wie wir es schaffen können, die körperliche Ertüchtigung auch wirklich regelmäßig, am besten täglich, in unserem “brutalen Alltag” fest zu etablieren, gerade dann, wenn es wie eigentlich immer, gefühlt 10.000 andere Dinge gibt, die man ja auch noch zu tun hat…
Deswegen zeige ich euch in diesem Video heute anhand meiner eigenen Sportroutine, wie einfach es sein kann, ein bisschen mehr Bewegung in unseren Alltag zu bekommen, um von den vielen Vorzügen von Sport und Bewegung voll zu profitieren!
Es gibt eine Wunderpille, mit der ihr euer Risiko für Herzinfarkt und Co. extrem minimieren könnt und es ist so einfach! Wovon ich rede?
Regelmäßige körperliche Aktivität!
Und das ist jetzt nicht nur eine gut gemeinte Belehrung, wie man sie in jeder Apotheken-Gazette liest, sondern beinharte Wissenschaft!
Allein durch tägliche Bewegung lässt sich das Risiko, in den folgenden vier Jahren nach einem Herzinfarkt zu versterben oder eine schwere Komplikation zu erleiden, halbieren!
Das ist doch Wahnsinn!
Der bewegte Alltag
Fangen wir mal mit dem Wesentlichen an: Viel wichtiger als der Sport, den ihr mit Trainingsanzug vielleicht einmal die Woche im Fitnessstudio macht, ist, was ihr zwischen den Workouts im Fitnessstudio in eurem Alltag macht. Hier gilt es, mit etwas Kreativität so viel Aktivität wie möglich in den Alltag einzubauen, also am besten täglich unseren Körper wie ich immer so schön sage: zu “benutzen”.
Um es ganz einfach auf den Punkt zu bringen:
Einfach mal jeden Tag bestenfalls etwas außer Atem und ins Schwitzen kommen!
Routinen helfen!
Mir hilft meine berühmte Morgenroutine, zu der ich euch ja auch schon einmal ein Video gemacht habe…
Also, ich beginne meinen Tag mit meiner Morgenroutine mit ein paar Yogaübungen, während der Kaffee durch die Maschine tröpfelt.
Das coole ist nämlich, dass wir nicht nur muskulär verspannt sind, wenn wir Stress haben, sondern umgekehrt auch über unseren Körper unseren psychischen Zustand beeinflussen können.
Wenn wir uns also bereits morgen schön mit ein paar Yoga-Asanas dehnen kommen wir tatsächlich auch psychisch im wahrsten Sinne des Wortes “entspannter” durch den Tag.
Probiert es aus!
Ungefähr jeden zweiten Tag fange ich mit einer Runde Joggen bei mir im Volkspark an.
Und ganz ehrlich: Die Tage, die ich mit Bewegung beginne, werden so gut wie immer gute Tage!
Draußen sein
Überhaupt ist es extrem wichtig, so viel wie möglich Zeit draußen unter freiem Himmel zu verbringen. Ein großer Teil unserer gesundheitlichen Probleme rührt nämlich wahrscheinlich aus einer sogenannten „nature deficiency“, also der Tatsache, dass wir uns viel zu wenig draußen unter freiem Himmel aufhalten.
Dadurch werden unsere inneren Uhren und verschiedenste Regulationsmechanismen in unserem Körper komplett desynchronisiert. Beispiel Schlafstörungen. Es gibt eine schöne Studie aus Colorado, bei der Menschen mit Schlafstörungen einfach das Handy weggenommen wurde und sie für zwei Wochen zum Zelten in die Rocky Mountains geschickt wurden.
Die Schlafstörung war natürlich passé…
Daneben versuche ich aber auch meine Muskulatur gesund zu halten.
Warum?
Weil eine gesunde und kräftige Muskulatur uns auch ein Leben lang vor Diabetes, Fettsucht und vielen Folgeerkrankungen schützt.
Denn eine kräftige, gesunde Muskulatur bleibt empfindlich für Insulin und schützt uns so vor Diabetes.
Der zweite Schutzfaktor einer gesunden, kräftigen Muskulatur ist der, dass Muskulatur mehr Kalorien verbraucht als Fettgewebe. Auch wenn wir gerade nicht aktiv sind, zum Beispiel dieses Video angucken, ist es so, dass Menschen mit einer gesunden kräftigenMuskulatur einen höheren Kaloriengrundverbrauch haben und somit auch besser vor der Fettsucht mit all ihren negativen Konsequenzen geschützt sind.
Also wir fassen zusammen:
Mein Programm, mit dem ich versuche meinen Körper und auch meine Psyche bei Laune zu halten ist extrem einfach:
Jeden Tag mit ein bisschen Stretching beziehungsweise Yoga beginnen und damit gleich gut vorgedehnt und dadurch auch psychisch entspannt in den Tag starten
Ungefähr jeden zweiten Tag gehe ich eine gemütliche Runde draußen unter freiem Himmel Joggen und halte damit meine Ausdauer und mein Herz-Kreislaufsystem fit und zweimal pro Woche versuche ich meine Muskulatur zu beanspruchen.
Das müssen wir aber nicht unbedingt im Fitnessstudio machen, sondern es gibt auch jede Menge Möglichkeiten mit unserem eigenen Körpergewicht unsere Mukkies auf Trab zu halten. Gerne kombiniere ich mein Krafttraining mit einer Runde Sauna, was der beste Sport für unsere Blutgefäße ist.
Last but not least
Ich versuche im Alltag so aktiv wie möglich zu sein, sprich laufen oder Fahrradfahren ist mein Grundfortbewegungsmodus und Rolltreppen und Fahrstühle sind für mich tabu, so ist übrigens auch meine Oma 100 Jahre alt geworden: 5. Stock ohne Fahrstuhl!
Also, probiert es für euch aus, ihr könnt es natürlich nach eurem Gusto gestalten und daran herumexperimentieren.
Ich hoffe, es waren ein paar gute Anregungen für euch dabei. Denkt immer dran, Sport und Bewegung ist die Wunderpille, die euer Herz mit Abstand am besten schützen kann.
Die eigentliche Gefahr bezüglich Sport und Herz besteht darin, seinem Herzen die Bewegung, die es so dringend benötigt, vorzuenthalten.
In diesem Sinne: wenn du bereits an einer Arteriosklerose leidest oder schon einen Herzinfarkt erlitten hast und ganz individuell mit einem funktionierenden System in einen herzgesunden Lebensstil geführt werden willst, dann habe ich nun ein wertvolles Geschenk für dich:
Mein eBook “Selbstbestimmt und angstfrei leben nach Herzinfarkt und Co.”
welches du dir HIER für null Euro herunterladen kannst!
bis dahin macht‘s gut
Euer Dr. Heart
Quellen: Elliott, A. D., Rajopadhyaya, K., Bentley, D. J., Beltrame, J. F., & Aromataris, E. C. (2015). Interval training versus continuous exercise in patients with coronary artery disease: a meta-analysis. Heart, Lung and Circulation, 24(2), 149-157.
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