Stefan Waller ist seit mehreren Jahren praktizierender Internist und Kardiologe und hat sich aus Leidenschaft der Vermittlung komplexer medizinischer Sachverhalte in möglichst einfacher und verständlicher Sprache gewidmet.
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Arteriosklerose durch Sport?
Dr. Heart: Robert, Du bist ja nicht nur passionierter „Sportmediziner“ sondern Du läufst auch Ultramarathons mit Strecken von bis zu 80km. Hand aufs Herz: ist das noch gesund?
Dr. Margerie: Na ja, darüber kann man diskutieren, aus gesundheitlicher Sicht reichen natürlich die berühmten 5 x 30 min. moderate Belastung, schnelles Gehen, lockeres Laufen körperlicher Aktivität pro Woche ergänzt durch 2x Ganzkörperkrafttraining pro Woche.
Dr. Heart: Nun gibt es ja eine Reihe von Studien, die z.B. bei Triathleten oder Extremsportlern gehäuft Vernarbungen im Herzmuskel oder auch Verkalkungen der Herzkranzarterien nachweisen konnten, wie stehst Du dazu?
Dr. Margerie: In der Tat es gibt Studien, die zeigen, dass bei hoch-ausdauertrainierten Langzeitsportlern es vermehrt zu Koronarkalkablagerungen kommt. Nach aktueller Studienlage ist das aber nicht mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden. Die Bedeutung von Vernarbungen des Herzmuskels bei Ausdauersportlern mit extremen Trainingspensum ist nicht abschließend geklärt. Wir gehen folgendermaßen vor: Wir messen den Blutdruck bei unseren Sportlern, auch unter Belastung. Wenn wir wiederholt erhöhte Blutdruckwerte feststellen, dann behandeln wir ggf. auch medikamentös.
Dr. Heart: Ja Robert, wie kann ich jetzt als ambitionierter Sportler trainieren ohne Überlastung oder gesundheitliche Schäden zu riskieren?
Dr. Margerie: Ganz entscheidend ist die Vorbereitung. Man muss also sehr viel Zeit mitbringen. Extremsportler und Leistungssportler haben teilweise über Jahrzehnte ihren Körper an die Belastung angepasst. Dabei sind regelmäßige Trainingspausen ebenso wichtig wie das Training selber, um dem Körper eine ausreichende Regeneration und Anpassung zu ermöglichen. Riskant ist es nach meiner Einschätzung immer dann wenn sich übertriebener Ehrgeiz mit mangelnder Trainingsvorbereitung und auch Trainingsfleiß paart. Paradebeispiel wäre der 50-jährige Manager, der sich zu Silvester vornimmt in 3 Monaten den Marathon zu laufen und der es verlernt hat auf seinen Körper zu hören. Dann sind natürlich Probleme und Risiken vorprogrammiert.
Neben der Intensität der Belastung spielt natürlich die richtige Technik eine überragende Rolle. Die sportmedizinische Untersuchung in Kombination mit Laufbanddiagnostik kann hier wichtige Hinweise geben und möglichen Risiken durch eine falsche Belastung vorbeugen.
Dr. Heart: Genau! Und wer sich entschließt, sportlich nochmal so richtig durchzustarten, der sollte sich dann natürlich bei einem Spezialisten wie Dir in einem sportmedizinischen Zentrum vorstellen, da kann man dann auch einen gemeinsamen individuell passenden Trainingsplan erstellen!
Das war´s schon wieder von unserer Seite, bleibt schön gesund, gut Sport!
Euer Dr. Heart