Reisen mit Herzkrankheit

Glücklicherweise haben wir heute eine so gute medizinische Versorgung, dass auch Menschen mit einer chronischen, also dauerhaften Erkrankung, in der Lage sind, das Leben in vollen Zügen zu genießen, wozu natürlich auch das Reisen gehört!

Und mit ein paar richtig guten Tipps macht das ganze auch noch viel mehr Spaß und wir können uns gleichzeitig vor einigen unverhofften, unschönen Überraschungen unterwegs bewahren.

Hier also meine Top 10 Reise-Hacks für Menschen mit chronischen Erkrankungen!

Bevor es los geht

Die wichtigste Frage, bevor es überhaupt losgeht, ist natürlich:

Ist deine Erkrankung so gut eingestellt, dass du überhaupt auf Reisen gehen solltest?

In aller Regel können die allermeisten Menschen mit einer chronischen Erkrankung heute in einen so stabilen gesundheitlichen Zustand gebracht werden, dass auch Reisen unternommen werden können. Dafür solltest du aber im Alltag beschwerdefrei sein und zumindest auch geringe körperliche Belastungen tolerieren. Im Zweifel kann die Durchführung eines Belastungstests, wie z.B. eines Belastungs-EKGs, bei deinem Arzt im Vorfeld sinnvoll sein.

Aber, natürlich gibt es Situationen, in denen ich dir eine anstrengende Reise nicht empfehlen würde, wie zum Beispiel kurz nach einem erlittenen Herzinfarkt oder einer schweren Operation, klar!

Oder wenn du unter andauernder schwerer Luftnot leidest oder einfach insgesamt dein Gesundheitszustand nicht “stabil” ist.

Am besten kann das natürlich dein Vertrauensarzt beurteilen, dem du am besten ungefähr drei Wochen vor deiner geplanten Reise einen Besuch abstatten solltest, damit ihr gemeinsam deine Reisefähigkeit überprüfen könnt.

Im Zweifel kann dann noch ein Belastungstest oder andere sinnvolle Untersuchungen vorher durchgeführt werden.

 

Tipp #1:

Mit am wichtigsten ist, dass du deine Reiseroute in Ruhe und mit Bedacht planst und dabei auf deine persönlichen, individuellen Bedürfnisse und Vorlieben anpasst.

Wie immer im Leben gilt auch hier: Weniger ist oft mehr! Also, anstatt dir die Reiseroute mit zu vielen Sehenswürdigkeiten und To-do’s vollzupacken, solltest du lieber darauf achten, dir ausreichend Zeit für Musse und Nichtstun einzuplanen und dir echte Entspannung gönnen! Durch eine gute Planung kannst du anstrengende Extremsituationen, wie Höhenaufenthalte über 2000m, zu lange Autofahrten, erschöpfende Bergtouren oder ausgeprägte Hitze- oder Kältebelastung vermeiden. Wenn anstrengendere Urlaubs-Episoden zu erwarten und nicht zu vermeiden sind, dann plane v.a. immer ausreichend Erholungszeiten ein.

 

Tipp #2:

Zur Reiseplanung gehört auch, dass du dir einen für deine Erkrankung passenden Notfallplan zurechtlegst. Überlege dir also im Vorfeld eine Strategie, wie du vorgehst, falls sich deine Erkrankung verschlechtern sollte. Gegebenenfalls solltest du ein Reiseland bevorzugen, in dem du in wenigen Stunden in einem Krankenhaus mit hohem Versorgungsstandard versorgt werden kannst. Solltest du aufgrund deiner Erkrankung im Notfall eine spezielle Behandlung benötigen, dann erkundige dich natürlich vorher, ob diese in deinem Reiseland auch vorgehalten werden kann. Wenn du zum Beispiel unter einer schweren Herzerkrankung leidest, solltest du dich im Vorfeld erkundigen, ob es in deinem Urlaubsort eine Notfallversorgung, beispielsweise eine 24-Stunden Notfall-Herzkatheter Bereitschaft gibt. Super Praktisch ist immer einen aktuellen Arztbrief in englischer Sprache dabei zu haben, damit sich im Ernstfall die ärztlichen Kollegen vor Ort schnell ein Bild von dir und deiner gesundheitlichen Situation machen können.

Daneben gibt es natürlich auch Apps, die dich dabei unterstützen, alle deine notwendigen Unterlagen wie Krankenakte, Blutbild und Befunde auch in englischer Sprache parat zu haben.

 

Tipp #3:

Impfschutz! Chronisch kranke Menschen profitieren natürlich in aller Regel besonders von einem guten Impfschutz. Denke deshalb also auf jeden Fall rechtzeitig daran, dich mit deinem Arzt über den passenden Impfschutz je nach Reiseland zu beraten.

 

Tipp #4:

Besorge dir einen ausreichenden Vorrat deiner Medikamente. Im Klartext solltest du auf jeden Fall ein Drittel mehr Medikamente mitnehmen, als du normalerweise für die Reisedauer benötigen würdest. Denn du weißt ja nie, ob es zu einem Streik des Flughafenpersonals kommt, ob sich Verspätungen einstellen oder sonstige ungeplante Dinge während deiner Reise auftreten.

 

Tipp #5:

Verteile deine Medikamente auf dein Hand- und deine Aufgabegepäck. Denn angenommen, dass dein Aufgabegepäck auf der Flugreise verschütt geht, hast du immer noch ausreichend Medikamente in deinem Handgepäck, um die Zeit zu überbrücken, bis du dann deinen Koffer hoffentlich wieder bekommst!

 

Tipp #6:

Organisiere dir einen solchen Notfallausweis in englischer Sprache, den du jederzeit vorzeigen kannst. Hier sind deine wichtigsten Gesundheitsdaten, deine Medikamente und gesundheitlichen Besonderheiten aufgeführt. Das kann am Flughafen beim Security Check praktisch sein, aber zum Beispiel auch, wenn du Spritzen im Gepäck mitführen musst. Viele Patientenorganisationen bieten derartige Ausweise zur Mitnahme in den Urlaub an, dies hier ist z.B. ein sehr praktischer Notfallausweis der Deutschen Herzstiftung!

 

Tipp #7:

Gegebenenfalls kann auch eine Reiserücktrittsversicherung, eine Auslandsreise-Krankenversicherung und eine Rückholversicherung sinnvoll sein, gerade wenn du außerhalb der EU reist. Diese müssen nicht teuer sein, die gibt es schon ab circa 0,80 € pro Tag!

 

Tipp#8:

Wie sieht es mit der Ernährung aus? Wenn ihr eine spezielle Diät einhalten müsst, dann erkundigt euch natürlich im Vorfeld, ob euer Hotel, beziehungsweise Restaurants in der Nähe eure speziellen Wünsche erfüllen können und informiert diese bestenfalls frühzeitig. Vergesst auch eure evtl. notwendigen Nahrungsergänzungsmittel, wie zum Beispiel Vitamin B12 bei veganer Ernährung nicht.

 

Tipp #9:

Viele Reiseanbieter sind heute sogar auf spezielle Angebote für chronisch kranke Menschen spezialisiert. Sie bieten zum Beispiel Rundreisen mit begleitenden ärztlicher Versorgung an. Es gibt sogar Reisen für Dialyse-Patienten sowie spezielle Reisen für Rollstuhlfahrer, etc.

Tipp #10:

Und last but not least: Achtet immer auf ausreichend Erholung und Auszeiten! Der Urlaub soll ja nicht zum Leistungssport werden. Gerade bei Rundreisen mit vielen Programmpunkten sollte bei aller “action” auch immer genug Zeit zum Erholen bleiben.

Das war’s erstmal von meiner Seite.

Wie schon gesagt, viele Patientenorganisationen bieten euch praktisches Infomaterial und Checklisten zur Vorbereitung eurer Reise an. Die Herzstiftung schickt euch zum Beispiel ein ganzes Set an Reisetipps, Checklisten sowie notwendigen Notfallausweisen und Übersetzungshilfen kostenfrei zu!

Also, ich denke, mit diesen zehn Hacks seid ihr bestens gerüstet für die schönste Zeit im Jahr. 

Ich wünsche euch jetzt viel Spaß und Reisevorfreude, bleibt schön gesund,

Euer Dr. Heart

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