Perikarditis – Herzbeutelentzündung

Nicht immer ist es der Infarkt! Eine sehr häufige Ursache von Brustschmerz ist die Perikarditis, die Entzündung unseres Herzbeutels

Wenn ein Patient über Brustschmerzen klagt, dann läuten natürlich schon fast reflektorisch sämtliche Alarmglocken des aufmerksamen Arztes, da es sich natürlich prinzipiell um ein sog. akutes Koronarsyndrom (ACS), sprich einen Herzinfarkt bzw. dessen Vorform handeln kann, was dann natürlich einen absoluten Notfall darstellt und eine umgehende Wiedereröffnung der verstopften Herzkranzarterie bedarf. Zum Glück gibt es aber auch andere, weniger bedrohliche Ursachen für einen Brustschmerz. Eine wichtige und relativ häufige ist die Herzbeutelentzündung, medizinisch Perikarditis, die wir jetzt etwas genauer besprechen werden.

Unser Herz wird von einem schützenden Herzbeutel, dem Perikard umgeben. Wenn sich dieser Herzbeutel entzündet spricht man von einer Herzbeutelentzündung. Die Endung –itis steht in der Medizin immer für eine Entzündung, daher ist eine Perikarditis also die Entzündung des Perikards, des Herzbeutels.

Bei den Ursachen unterscheidet man 2 Gruppen, die den Löwenanteil der Ursachen ausmachen, und das sind zum einen meist virale, seltener auch bakterielle Entzündungen sowie die Gruppe der „idiopathischen“ Ursachen, das ist medizinisch und heißt auf deutsch: wir Mediziner wissen auch nicht wo es herkommt (allerdings vermutet man, dass letztlich auch hier der Großteil durch Viren bedingt ist). Seltenere Ursachen sind z.B. eine Perikarditis nach Herzoperation oder einem Herzinfarkt, bei Autoimmunerkrankungen aber z.B. auch im Rahmen von Dialysebehandlungen.

Typisch für eine Perikarditis ist das Auftreten oftmals im Rahmen oder kurz nach einem Infektgeschehen, also z.B. nach einem grippalen Infekt oder einem Infekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Traktes. Die Beschwerden sind sehr variabel und oft eher diffus und reichen von einem leichten Leistungsknick bis hin zu ausgeprägter Luftnot. Typische Beschwerden, die Sie als Betroffene/r aufgrund des meist zugrunde liegenden Infektionsgeschehens verspüren können sind Fieber, Muskelschmerzen und ein scharfer Brustschmerz. Relativ typisch für diesen sog. „perikarditischen“ Brustschmerz ist eine Beeinflussbarkeit durch die Körperlage und die Atmung, z.B. eine Besserung der Schmerzen beim aufrechten Sitzen und nach vorne lehnen.

Ihr behandelnder Arzt kann die Diagnose einer „akuten Perikarditis“ sichern, wenn zwei der folgenden vier Kriterien vorliegen:

  • ein scharfer Brustschmerz (> 85–90 %)
  • ein typisches Geräusch, welches in ca. einem Drittel der Fälle beim Abhören des Herzens wahrgenommen werden kann (sog. Perikardreiben: (< 33 %)
  • daneben gibt es in der Herzstromkurve typische EKG-Veränderungen, die im Gegensatz zu den Veränderungen beim akuten Herzinfarkt das gesamte Herz und nicht nur die Versorgungsbereiche bestimmter Herzkranzarterien betreffen (ca. 60 %)
  • und schließlich kann in der Echokardiografie als Ausdruck der Entzündung des Herzbeutels oftmals ein Perikarderguss, also eine Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel dargestellt werden (ca. 60 %).
  • Daneben sprechen auch erhöhte Entzündungswerte im Blut für die Perikarditis.

Oftmals ist es aber dennoch nicht ganz einfach die Diagnose sicher zu stellen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass man natürlich auf keinen Fall einen Herzinfarkt, der sich ja ebenfalls v.a. durch Brustschmerz äussert, übersehen darf. In unklaren Fällen kann dann oftmals ein Herz-MRT, also eine Magnetresonanztomographie, mit der man sehr gut das Herzmuskelgewebe und auch die Durchblutungssituation des Herzens darstellen kann, Sicherheit bringen. In der MRT-Untersuchung kann dann auch ein Übergreifen der Entzündung auf das Herzmuskelgewebe in Form einer sog. Myokarditis, die wir ja bereits in einem eigenen Video besprochen haben, erkannt werden.

Im folgenden Video besprechen wir welchen Verlauf eine Herzbeutelentzündung normalerweise nimmt und v.a. wie sie am besten behandelt wird.

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