Stefan Waller ist seit mehreren Jahren praktizierender Internist und Kardiologe und hat sich aus Leidenschaft der Vermittlung komplexer medizinischer Sachverhalte in möglichst einfacher und verständlicher Sprache gewidmet.
Erfahren Sie mehr über Dr Heart und sein Dr. Heart Projekt.
Herzinfarkt – länger leben mit Hund?
Wir alle kennen die guten alten Hausarzt Sprüche an denen manchmal aber erstaunlich viel Wahrheit dran ist. Zum Beispiel den: Kaufen Sie sich einen Hund! Aber halten diese Volksweisheiten auch knallharten Studienbedingungen stand?
Scheinbar ja!
Eine aktuelle große Metastudie auf Basis der Daten von fast 4 (3,8) Millionen Patienten aus gleich 10 Studien zum Thema, kommt zu dem erfreulichen und für mich in seinem Ausmaß verblüffenden Ergebnis, dass das Halten eines Hundes ist mit einer um 31% verminderten Herz-Kreislauf- und einer um 24% verminderten allgemeinen Sterblichkeit verbunden ist.
Und jetzt schnallen Sie sich an: Besonders stark von Pfiffi und Co. profitieren Herzinfarktpatienten: Nach einem Herzinfarkt sinkt die Sterblichkeit durch einen begleitenden Vierbeiner um unglaubliche 65%! Das schafft so schnell kein Medikament!
Besonders scheinen übrigens Singles zu profitieren! In einer großen schwedischen Studie profitierten v.a. Hundehalter ohne Partner oder Familie. Ihr Sterblichkeitsrisiko nach einem Infarkt war mit Hund 33% geringer als das von Infarktpatienten, die Partner oder Kind haben.
Doch wie sind diese unglaublichen Effekte zu erklären? Ist es das regelmäßige Gassigehen bei Wind und Wetter, welches über die notgedrungene regelmäßige körperliche Aktivität die Gesundheit des Herrchens schützt? Oder sind es vielleicht viel mehr emotionale Aspekte wie zum Beispiel der Schutz vor Einsamkeit, dir für viele Menschen zu einer beinharten Gesundheitsgefahr in unseren Tagen geworden ist?
Dies lässt sich natürlich aktuell nicht eindeutig klären und natürlich streng genommen aus dem beobachteten Zusammenhang auch keine Kausalität beweisen. In meinen Augen ist der Zusammenhang aber so frappierend, dass auch ich meinen Patienten, gerade zum Beispiel nach einem erlittenen Herzinfarkt, einen Hund empfehle.
Aber Stop! Das ganze ist natürlich auch mit einer gewissen Verantwortung verbunden für den vierbeinigen Freund des Menschen. Machen Sie es wie ich es damals getan habe und überlegen Sie doch mal, ob Sie nicht vielleicht eine liebe herrenlose Seele aus dem Tierheim adoptieren.
Denn wir wissen ja anderen Gutes tun ist das beste was wir für uns selbst tun können 😉
In diesem Sinne freue ich mich wenn Sie dieses Video weiterempfehlen und mir einen bestätigenden Daumen hoch schenken! Was sind Ihre persönlichen Erfahrungen zu Hund und Herz, das freue ich mich jetzt von Ihnen in den Kommentaren zu erfahren!
Bleiben Sie schön gesund,
Ihr Dr. Heart!
Quelle: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCOUTCOMES.119.005554