Stefan Waller ist seit mehreren Jahren praktizierender Internist und Kardiologe und hat sich aus Leidenschaft der Vermittlung komplexer medizinischer Sachverhalte in möglichst einfacher und verständlicher Sprache gewidmet.
Erfahren Sie mehr über Dr Heart und sein Dr. Heart Projekt.
Herzrhythmusstörungen – Ursachen
Störungen der Blutsalze, Schlafmangel, Herzerkrankungen etc. Herzrhythmusstörungen können viele Ursachen haben. Dr. Heart gibt einen Überblick
Wie schon im vorausgegangen Video angesprochen, kommen Herzrhythmusstörungen auch bei herzgesunden Menschen vor und sind hier in den meisten Fällen als harmlos einzustufen. Sie können aber auch Folge einer Herzerkrankung beziehungsweise einer anderen Störung und dann ggf. auch behandlungsbedürftig sein. Zu den häufigsten Ursachen von relevanten Herzrhythmusstörungen gehören Herzerkrankungen und hierbei v.a. die koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt und das so genannte Hochdruckherz, also die dauerhafte Schädigung des Herzens durch einen Bluthochdruck. Daneben können auch eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Erkrankungen des Herzmuskels, so genannte Kardiomyopathien, aber auch Herzklappenfehler zu Herzrhythmusstörungen führen.
Zu den so genannten extrakardialen Ursachen, also den von außen auf das Herz einwirkenden Faktoren, die Herzrhythmusstörungen bedingen oder begünstigen können, gehören allen voran so genannte psychovegetative Einflüsse, das heißt vereinfacht gesagt vor allen Dingen Stress in allen seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Viele Studien konnten eindrucksvoll belegen dass die Auftrittswahrscheinlichkeit von Herzrhythmusstörungen stark durch das jeweilige Stress-Level beeinflusst wird. Stress und Herz ist ein riesiges Thema für sich, dem wir uns in späteren Clips noch annehmen werden.
Sehr wichtig ist auch ist auch die Zusammensetzung der Blutsalze, der Elektrolyte. Insbesondere ein Mangel an Kalium beziehungsweise Magnesium begünstigt das Auftreten von Herzrhythmusstörungen. Zu einen Mangel dieser Blutsalze kann es zum Beispiel durch den dauerhaften Gebrauch von Entwässerungstabletten (Diuretika) kommen, weshalb hier häufiger eine Kontrolle mittels Bluttest erfolgen soll. Daneben können auch viele Medikamente selber Herzrhythmusstörungen hervorrufen, paradoxerweise sogar die so genannten Antiarrhythmika selber, also Medikamente, die ja eigentlich gerade gegen Herzrhythmusstörungen helfen sollen (CAST-Studie). Auch diese Medikamente können in seltenen Fällen zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen, weshalb ihr Einsatz in den letzten Jahrzehnten deutlich eingeschränkt worden ist.
Und zu guter letzt können natürlich auch viele Genussgifte, wie ein überhöhter Alkoholkonsum, Koffein, Drogen und andere Giftstoffe aber auch einen ausgeprägter Schlafmangel zu Herzrhythmusstörungen führen.
Die beste Strategie gegen Herzrhythmusstörungen vorzugehen ist also sich um einen einigermaßen „ausgeglichenen“ Lebensstil zu bemühen, möglicherweise vorliegende begünstigende Faktoren auszuschalten und falls möglich eine zugrundeliegende Grunderkrankung, wie zum Beispiel einen erhöhten Blutdruck, zu behandeln.
In manchen Fällen wird jedoch eine weiterführende Behandlung notwendig sein, doch dazu mehr in späteren Videoclips.