Stefan Waller ist seit mehreren Jahren praktizierender Internist und Kardiologe und hat sich aus Leidenschaft der Vermittlung komplexer medizinischer Sachverhalte in möglichst einfacher und verständlicher Sprache gewidmet.
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Herzrasen – Herzstolpern
Herzrhythmusstörungen – wann wird´s gefährlich?
Viele Menschen sind aufgrund von Herzstolpern, Herzrasen oder einem einfach nur als vertärkt empfundenem Herzschlag beunruhigt.
Und da fragt man sich natürlich: Ist das gefährlich?
Die gute Nachricht gleich vorweg:
Derartige Beschwerden sind sehr häufig und in den meisten Fällen eher lästig als gefährlich. Häufigste Ursache hierfür sind Extraschläge, sog. „Extrasystolen“, die früher als der normale Herzschlag einsetzen und dadurch zu einem unregelmäßigem Puls führen.
Wie entstehen diese Extraschläge?
Grundsätzlich sind ja alle unsere Herzmuskelzellen elektrisch aktiv und können unter bestimmten Umständen auch eigenständig elektrische Impulse abgeben, die dann einen Herzschlag „ausserhalb der Reihe“ hervorrufen. Begünstigt werden solche „Fehlzündungen“ durch Stress oder psychische Erregung aber z.B. auch durch Veränderungen in unseren Blutsalzen, beispielsweise nach übermäßigem Schwitzen.
Neben diesen sehr häufigen und meistens eher harmlosen Extraschlägen können sich aber auch behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörungen, wie z.B. das sog. Vorhofflimmern oder ein aus den Herzkammern stammendes Herzrasen hinter den beklagten Beschwerden verbergen.
Wie kannst Du das als beunruhigter Laie nun unterscheiden?
Die Antwort ist leider eindeutig: Gar nicht! 😉
Und daher solltest Du wenn sich Deine Beschwerden durch einfache Maßnahmen wie z.B. das Vermeiden von zu viel Stress oder regelmäßigem Sport nicht bessern bei anhaltendem Herzstolpern oder Herzrasen, einen Kardiologen aufsuchen. Das gilt insbesondere dann, wenn das Herzstolpern über 30 Sekunden anhält oder wenn sich noch zusätzliche Beschwerden wie Druckgefühl auf der Brust, Luftnot oder Schwindel dazugesellen.
Wir Kardiologen klären das Herz dann mittels verschiedener Untersuchungen wie einem Langzeit-EKG, einer Herzultraschalluntersuchung und ggf. auch einer Belastungsuntersuchung weiter ab. In den meisten Fällen kann ich meine Patienten mit den unauffälligen Untersuchungsergebnissen beruhigen, allein das nimmt oft schon einen ganz erheblichen Leidensdruck!
Sind die Untersuchungsergebnisse nicht in Ordnung dann muss natürlich eine weitere Abklärung erfolgen.
Was könnt ihr nun tun, wenn es glücklicherweise keine Hinweise auf eine Erkrankung gibt aber das Herzstolpern Euch trotzdem belastet oder schlichtweg nervt?
Folgende Tipps:
- Kalium stabilisiert den Herzrhythmus, esst daher ausreichend kaliumreiches Obst und Gemüse wie z.B. Bananen, Karotten und Tomaten.
- Reduziert Euren Stress (leichter gesagt als getan) und erlernt effektive Stressmanagement-Techniken und last but not least:
- bemüht Euch um ein normales Körpergewicht und treibt am besten tgl. Sport. Studien haben gezeigt, dass diese Maßnahmen zusammen angewendet, sehr gut wirken.
Viel Erfolg damit, das war’s schon wieder von meiner Seite,
bleibt schön gesund,
Euer Dr. Heart