Herzinsuffizienz

Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,

wenn Sie mir jetzt hier zuschauen, weil Sie an einer Herzschwäche, medizinisch “Herzinsuffizienz” leiden, dann möchte ich Ihnen schon einmal gleich vorne weg versichern: Sie sind absolut nicht allein, sondern Teil einer großen Gemeinschaft
betroffener Menschen.

Denn: Die Herzschwäche gehört zu den weltweit häufigsten, unbehandelt folgenschwersten und gleichzeitig auch am meisten unterschätzten Erkrankungen überhaupt!

In Deutschland schätzt man die Anzahl betroffener Menschen auf 3-4 Millionen, weltweit leiden mehr als 60 Millionen Menschen an einer Herzschwäche, das ist global gesehen mehr als das vierfache der Anzahl der von Krebs betroffenen Menschen.

Wichtig ist die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und sie frühzeitig und v.a. richtig zu behandeln.

Denn vielfach nicht im öffentlichen Bewusstsein angekommen ist die Tatsache, dass man mit einer unbehandelten Herzschwäche oftmals schlechtere Karten haben kann, also eine kürzere Lebenserwartung, als mit einer Krebserkrankung!

Ich will Ihnen aber hier keine Angst machen, sondern Sie ganz im Gegenteil ermutigen! Denn in der Behandlung der Herzschwäche hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan, so dass wir bei optimaler Behandlung die Prognose betroffener Menschen erheblich verbessern können!

Voraussetzung hierfür ist aber, dass Sie als Patient mit einer Herzschwäche optimal über Ihre Erkrankung informiert sind, denn durch eine geeignete Lebensführung und die konsequente Umsetzung Ihrer Behandlungsmaßnahmen können Sie heute den Verlauf ihrer Erkrankung ganz wesentlich zu Ihren Gunsten gestalten. Wie wir das anstellen können, das erfahren Sie hier! Aber legen wir zunächst einmal mit den Basics los.

Was ist das eigentlich, eine Herzschwäche?

Bei einer Herzschwäche ist unser Herz aufgrund einer Pumpleistungsschwäche nicht mehr in der Lage die Organe in unserem Körper ausreichend mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Hieraus resultiert eine verminderte körperliche Belastbarkeit sowie eine Vielzahl weiterer Beschwerden, die unsere Lebensqualität stark
beeinträchtigen können.

Das führende Symptom einer Herzinsuffizienz ist die Luftnot, die durch einen Rückstau von Blut vor dem geschwächten linken Herzen in den Lungenkreislauf bedingt ist. Diese Luftnot tritt zunächst bei körperlicher Anstrengung als Belastungsluftnot auf und kann dann im fortgeschrittenen Stadium bereits in Ruhe vorhanden sein.

Aber nicht nur im Bereich der Lunge führt die Herzinsuffizienz zu einem Rückstau von Blut mit nachfolgendem Flüssigkeitsaustritt, sondern auch im Bereich der Körpervenen. Somit entwickeln sich insbesondere im Bereich der Beine Wasseransammlungen als sog. Beinödeme und auch im Bauchraum kann zunehmend
Flüssigkeit als Bauchwasser, sog. Aszites, austreten.

Wichtig für Sie zu verstehen ist, dass die Herzschwäche keine eigenständige Erkrankung darstellt sondern einen Folgezustand verschiedener zugrunde liegender Erkrankungen darstellt.

In unseren Breiten sind v.a. 2 Ursachen zu nennen, die alleine oder in Kombination für 3/4 der Fälle einer Herzschwäche verantwortlich sind:

Hierbei beschleunigt meist ein Bluthochdruck die KHK und schließlich entwickelt sich über einen oder mehrere Herzinfarkte eine Herzschwäche.

Daneben können aber auch viele weitere Erkrankungen wie Herzklappenerkrankungen, angeborene oder erworbene Erkrankungen des Herzmuskels selber oder auch eine Herzmuskelentzündung Ursache einer Herzschwäche sein.

Je nachdem welche Anteile des Herzens betroffen sind, nämlich vornehmlich rechtes oder linkes Herz, je nach zeitlichem Auftreten der Herzschwäche, also plötzlich oder schleichend und vielen weiteren Faktoren können eine ganze Reihe unterschiedlicher Formen der Herzschwäche unterschieden werden.

Wichtig ist vor allem die Unterscheidung der sog. systolischen und der diastolischen Herzschwäche. Vereinfacht gesagt muss das Herz sich nicht nur kräftig zusammenziehen, um entsprechend das Blut nach vorne in den Kreislauf auswerfen zu können, sondern es muss sich in der sog. Diastole auch wieder entspannen und sich ausdehnen
können, um das Blut für den nächsten Pumpzyklus aufnehmen zu können. In fast der Hälfte der Fälle einer Herzschwäche ist die Pumpkraft also die systolische Funktion des Herzmuskels noch erhalten, aber die Erschlaffungsfähigkeit des Herzmuskels, also die sog. diastolische Funktion ist aufgrund eines Elastizitätsverlustes der linken Herzkammer bereits vermindert, so dass hier von einer diastolischen Herzschwäche geredet wird. Diese kann sich mit den gleichen Beschwerden äußern wie die tatsächliche systolische Pumpleistungsstörung des Herzens ist aber leider bislang durch Medikamente weniger gutzu beeinflussen.

Neben der immer im Mittelpunkt stehende Verbesserung Ihres Lebensstils, bei dem sich insbesondere regelmäßige, am besten tägliche körperliche Aktivität als hochwirksam erweist, stellt v.a. die Behandlung mit Medikamenten die ganz wesentliche Säule der Therapie dar, die die Lebenserwartung von herzschwachen Patienten in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessern konnte. Ein großes Problem bei der Herzschwäche
ist nämlich, dass bestimmte Hormonsysteme, die dem Körper kurzfristig helfen können
den Blutdruck zu stabilisieren, dauerhaft überaktiviert sind. Dies betrifft v.a. unser Stresshormonsystem mit einer vermehrten Ausschüttung von insbesondere Noradrenalin sowie das sog. Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, welches neben der Blutdruckregulation auch an ungünstigen Umbauprozessen, dem sog. „Remodelling“ des Herzmuskels, beteiligt ist. Langfristig schadet diese Daueraktivierung dieser Hormonsysteme unserem Herzen.

Viele der bei der Herzschwäche eingesetzten Medikamentengruppen, wie Betablocker, ACE-Hemmer, Sartane und auch die sog. MRAs, also die Aldosteron-Rezeptor-Antagonisten wirken über eine Hemmung dieser überaktivierten Hormonsysteme. Dadurch können sie unser Herz entlasten, den ungünstigen Umbauvorgängen im Herzmuskel entgegenwirken und somit auch das Voranschreiten
der Herzschwäche verlangsamen.

Neben diesen klassischen, bei der Herzschwäche eingesetzten Medikamenten haben sich zuletzt einige neue hoffnungsvolle Wirkstoffe zum Kreis der Herzinsuffizienzmedikamente hinzugesellt. Allen diesen Wirkstoffen ist aber eines gemein: Sie können ihre in Studien eindrucksvoll nachgewiesenen Wirkungen nur dann voll entfalten, wenn sie regelmäßig eingenommen werden und v.a. auch unter regelmäßiger Kontrolle Ihres
behandelnden Kardiologen möglichst bis zur vollen Zieldosis aufdosiert werden.

Insofern können Sie durch die gewissenhafte regelmäßige Einnahme Ihrer Medikamente und deren optimale Dosisanpassung viel für einen optimalen Verlauf Ihrer Erkrankung tun! Auf keinen Fall sollten Sie Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrem Kardiologen absetzen oder anders als empfohlen einnehmen, dadurch riskieren Sie eine erneute Dekompensation Ihrer Erkrankung.

Über diese “Basis-“Behandlung mit Medikamenten hinaus gibt es verschiedene technische Behandlungsverfahren über spezielle Herzschrittmachersysteme. Hierzu gehören sog. AICDs, also Automatische Implantierbare Cardioverter Defibrillatoren, die gefährliche Herzrhythmusstörungen bis hin zum unbehandelt tödlichen Kammerflimmern durch im Herzen befindliche Elektroden rechtzeitig aufspüren und durch eine elektrische Überstimulation bzw. durch Abgabe eines Elektroschocks beenden und somit im Ernstfall das Leben des Patienten retten können.

Daneben liegt bei vielen Patienten mit einer Herzschwäche auch ein sog. Linksschenkelblock, also vereinfacht gesagt eine gestörte und verlangsamte elektrische Erregungsausbreitung innerhalb der linken Herzkammer vor. Dadurch werden die unterschiedlichen Bereiche der linken Herzkammer nicht mehr gleichzeitig, sondern mit zeitlicher Verzögerung elektrisch erregt, was zu einem ungleichmäßigen Pumpmechanismus und somit zu einer zusätzlichen Verschlechterung
der ohnehin schon eingeschränkten Herzleistung führt.

Hier kann dann durch eine sog. kardiale Resynchronisationstherapie, einen sog. 3-Kammer-Herzschrittmacher, über eine Elektrode, die auf die Außenseite der linken Herzkammer positioniert wird, wieder eine zeitgleiche, und damit synchrone elektrische Erregung der verschiedenen Bereiche der linken Herzkammer und dadurch eine Verbesserung der Pumpleistung erreicht werden.

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

das war jetzt mal so ein grober Überblick über die wichtigsten Grundlagen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei der Herzschwäche. Ich denke es ist deutlich geworden, dass sich in der Behandlung dieser Erkrankung enorm viel getan hat. Nichts desto trotz bleiben Sie als Patient, der seine Erkrankung wirklich versteht und sich aktiv in seine Behandlung einbringt, der wichtigste Erfolgsfaktor für den positiven Verlauf Ihrer Erkrankung!

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