Stefan Waller ist seit mehreren Jahren praktizierender Internist und Kardiologe und hat sich aus Leidenschaft der Vermittlung komplexer medizinischer Sachverhalte in möglichst einfacher und verständlicher Sprache gewidmet.
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Herzrhythmusstörungen – Ist das gefährlich?
Ein Thema, das viele Menschen beunruhigt, Dr. Heart gibt Antworten.
Ein Thema, welches viele Menschen zu beschäftigen scheint, zumindest wenn ich mir die Anfragen und Themenvorschläge, die ich bekomme, so anschaue, scheinen Herzrhythmusstörungen, Herzstolpern und „Extra-Schläge“, sog. Extrasystolen, zu sein. Deshalb möchte ich hierzu ein paar Grundlagen vermitteln. Zunächst einmal fragt man sich natürlich woher kommen diese Extraschläge und muss ich mir Sorgen machen, sind sie also als kranhaft einzustufen?
Grundsätzlich ist es so, dass Herzrhythmusstörung sehr häufig auch beim herzgesunden Menschen vorkommen und hier meist als harmlos einzustufen sind, und es dann eher entscheidend ist möglicherweise bestehende Beschwerden in den Griff zu bekommen. Wenn man zum Beispiel den Herzrhythmus über eine längere Zeit, zum Beispiel mittels eines Langzeit-EKG’s aufzeichnet, so wird man in den allermeisten Fällen, auch bei mir, eine gewisse Anzahl an Extraschlägen, sogenannten Extrasystolen, vorfinden, ohne dass hierbei eine Herzerkrankung vorliegen muss. Darüber hinaus ist es auch so, dass die subjektive Wahrnehmung und Bewertung von Extraschlägen beziehungsweise Herzrhythmusstörungen von Person zu Person extrem variiert, viele Menschen nehmen ihre Extrasystolen überhaupt nicht wahr, andere empfinden sie als extrem belastend. Herzrhythmusstörungen können aber auch Folge einer zugrundeliegenden Herzerkrankung oder auch einer anderweitigen Erkrankung beziehungsweise Störung sein.
Wichtig ist es also, zunächst herauszufinden, ob eine harmlose, gutartige oder eben, und das ist sehr viel seltener, eine mutmaßlich gefährlichere, behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung vorliegt. Dies kann nur Ihr Kardiologe nach entsprechenden Untersuchungen entscheiden. Falls eine relevante Herzrhythmusstörung vorliegt muss dann in einem 2. Schritt herausgefunden werden, was die zugrundeliegende Ursache darstellt, um dann evtl. eine angebrachte Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung durchführen zu können. In den meisten Fällen, abgesehen von den sehr viel seltener vorkommenden familiären, angeborenen Formen, sind Herzrhythmusstörungen keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, bzw. eine Folge einer zugrundeliegenden Herzerkrankung oder anderweitiger auf das Herz einwirkender Einflüsse. Die häufigsten Ursachen von Herzrhythmusstörungen schauen wir uns in folgenden Clips noch genauer an.