Vorhofflimmern – Behandlungsstrategien

Kann ich mein Vorhofflimmern wieder loswerden? Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten des Vorhofflimmerns.

Die richtige Behandlungsform des Vorhofflimmerns hängt von verschiedenen Begleitfaktoren ab. Grundsätzlich gibt es 2 Behandlungsstrategien, die Frequenzkontrolle und die Rhythmuskontrolle. Lernen Sie mehr.

Nachdem wir nun bereits besprochen haben, dass die wesentlichste Maßnahme beim Vorhofflimmern der Schutz vor einem Schlaganfall durch eine wirksame Blutverdünnung darstellt, können wir uns jetzt mit der eigentlichen Behandlung der Herzrhythmusstörung selber befassen, bei der man zwei grundsätzliche Behandlungsstrategien unterscheiden kann.

Die erste besteht darin, dass Vorhofflimmern zu akzeptieren und sich darauf zu beschränken den Puls durch Medikamente wie Betablocker zu bremsen, damit das Vorhofflimmern weniger oder keine Beschwerden mehr verursacht. Diese Strategie wird als Frequenzkontrolle bezeichnet. Die zweite Möglichkeit besteht darin mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen zu versuchen, das Vorhofflimmern zu beseitigen und den normalen, regelmäßigen Sinusrhythmus wiederherzustellen, was man als Rhythmuskontrolle bezeichnet.

Welche der beiden Strategien gewählt wird hängt von verschiedensten Faktoren ab, z.B. welche Form von Vorhofflimmern vorliegt (anfallsweise auftretend oder anhaltend), seit wann das Vorhofflimmern besteht, was die Ursache Ihres Vorhofflimmerns ist, ob eine zusätzliche Herzkrankheit besteht, Ihrem Alter, Ihrer Herzleistung, und v.a. auch davon wie sehr Sie unter der Rhythmusstörung leiden. Wichtig zu wissen ist, dass bei beiden Strategien die Fortführung der gerinnungshemmenden Behandlung als Schutz vor einem Schlaganfall weiterhin notwendig ist selbst wenn der normale Sinusrhythmus zeitweise wieder hergestellt werden kann.

In den meisten Fällen kann mit der Behandlungsstrategie der Frequenzkontrolle, also der Verlangsamung des Pulsschlags durch Medikamente, Beschwerdefreiheit erreicht werden, und dann ist diese Behandlung in Verbindung mit einer effektiven Blutverdünnung, einer Antikoagulation, insbesondere bei älteren Menschen, auch vollkommen ausreichend.

Das Vorgehen der zweiten Strategie, der sog. Rhythmuskontrolle, ist schon sehr viel aufwändiger und vielfältiger. Zunächst einmal kann das Vorhofflimmern mithilfe einer sog. elektrischen Kardioversion beendet und der regelmäßige Sinusrhythmus wiederhergestellt werden. Hierbei wird unter einer Kurznarkose ein Strom appliziert, der dazu führt, dass sämtliche Herzmuskelzellen komplett elektrisch entladen werden und somit wieder der normale, regelmäßige Sinusrhythmus das Kommando übernehmen kann. Das ist ungefähr so, wie wenn Sie bei Ihrem Computer den „Reset“-Knopf-drücken und wieder komplett neu hochfahren. Im Anschluss versucht man dann mit herzrhythmusstabilisierenden Medikamenten wie Flecainid, Propafenon, Dronedaron oder auch dem bislang wirksamsten aber auch nebenwirkungsreichsten Medikament, dem Amiodaron, den regelmäßigen Sinusrhythmus auch zu erhalten. Die Rückfallraten sind allerdings hoch und der Sinusrhythmus mit zunehmender Dauer der Erkrankung meist immer schwieriger dauerhaft zu erhalten.

Daher setzen sich bei geeigneten Patienten, vor allem jüngere Patienten mit plötzlichem, also nicht ständig bestehendem Vorhofflimmern, die unter der Herzrhythmusstörung starke Beschwerden haben, zunehmend Herzkatheterverfahren wie die sog. Pulmonalvenenisolation zur Behandlung des Vorhofflimmern durch. Diese spannenden Behandlungsverfahren verdienen es in einem eigenen Video besprochen zu werden.
Stay tuned!

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