10 Fakten und Tipps zum Bluthochdruck – Teil 1

Die Top 10 rund um Hypertonie & Co

Liebe Leserinnen und Leser,

wie wir ja bereits in mehreren Beiträgen besprochen haben, ist der Bluthochdruck weltweit gesehen der Killer Nummer 1, und nichts ist eine bessere Lebensversicherung als sich ein Leben lang ordentlich um seinen Blutdruck zu kümmern! Dementsprechend hört man auch von allen Seiten Vieles über den Blutdruck bzw. den Bluthochdruck, was oftmals für etwas Verunsicherung sorgt, sodass wir heute mal die wichtigsten Fakten und Tipps zum Bluthochdruck etwas näher beleuchten werden!

1: Der Blutdruck steigt mit dem Alter

Bei den meisten Menschen steigt der obere Blutdruckwert, der sogenannte systolische Blutdruck, etwa ab dem 40. Lebensjahr an. Das liegt unter anderem daran, dass die Arterien im Alter an Elastizität einbüßen, verkalken und dadurch steifer und härter werden.

Insgesamt betrachtet steigt also der Blutdruck tatsächlich mit zunehmendem Alter an, diesem Prozess kann man aber mit guter Lebensführung, insbesondere regelmäßiger körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und effektivem, lebenslangem Stressmanagement effektiv entgegenwirken, sodass dann auch in fortgeschrittenem Lebensalter sehr häufig auf Blutdruckmedikamente verzichtet werden kann!

2: Der ideale Blutdruckwert ist umstritten

Tatsächlich ist die Diskussion um den idealen Blutdruckwert wahrscheinlich so alt wie die Blutdruckmessung selber. Bislang wurde ja relativ einheitlich eine Blutdruckeinstellung mit einem Zielwert <140/90 mmHg angestrebt. Seit der 2015 veröffentlichten SPRINT-Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass eine intensivere Blutdrucksenkung auf unter 120 mmHg im Hinblick auf Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche, aber auch auf die Gesamtsterblichkeit deutlich besser abschnitt als die standardmäßige Senkung auf unter 140 mmHg, ist die Diskussion wieder neu entbrannt. Die Amerikaner haben als Reaktion auf diese SPRINT-Studie im November 2017 tatsächlich ihre Leitlinien angepasst und den Grenzwert für Bluthochdruck (Hypertonie) auf 130/80 mmHg gesenkt, sodass nun nach der neuen Definition fast jeder 2. US-Amerikaner Bluthochdruck-Patient geworden ist. 

Wir Europäer haben uns dem aus wie ich finde vernünftigen Gründen nicht angeschlossen, sondern wir halten weiter an unseren bewährten Zielwerten fest.

Wenn Sie wissen wollen, wieso, und in diese Thematik etwas tiefer einsteigen wollen schauen Sie mal in mein Video zur richtigen Interpretation von Blutdruckwerten.

3: Ein zu niedriger Blutdruckwert kann gefährlich werden

Einige von Ihnen kennen vielleicht das Phänomen, dass einem schwindlig oder sogar schwarz vor Augen wird, wenn man zu schnell aufsteht. Häufig liegt das daran, dass der Blutdruck im Gehirn aufgrund der raschen Lageänderung für kurze Zeit zu niedrig ist. Man spricht hier von sog. orthostatischer Hypotonie. Im Extremfall kann dies bis zu einer Synkope, also einem Ohnmachtsanfall und zu teils folgenreichen Stürzen führen. Besonders gefährdet sind hierbei ältere Menschen, insbesondere wenn bei ihnen mit der Blutdruckeinstellung etwas über das Ziel hinausgeschossen wurde, oder z.B. andere Faktoren wie heißes Wetter oder eine bei alten Leuten ebenfalls häufige zu geringe Trinkmenge den Blutdruck zusätzlich absenken. Daher hat mir mein alter Oberarzt schon ganz früh beigebracht, gerade bei älteren Menschen den Blutdruck immer auch im Stehen zu messen! Sollten Sie also unter einer Blutdruckmedikation häufig Schwindel verspüren, dann ab zu Ihrem Arzt, der sollte die Blutdruckeinstellung am besten mit einer 24-Std.-Blutdruckmessung überprüfen und ggf. die Behandlung anpassen.

Umgekehrt ist es aber auch so, dass insbesondere junge gesunde Menschen von einem eher niedrigen Blutdruck, so lange er eben keine Beschwerden macht, profitieren, da unser Herz und unsere Arterien geschont werden.

4: Rezeptfreie Medikamente können den Blutdruck erhöhen

Vielleicht haben Sie schon einmal sogenannte Erkältungsmittel eingenommen, um durch die schlimmste Phase eines grippalen Infekts zu kommen? Viele frei verkäufliche Medikamente enthalten Stoffe wie das sogenannte Pseudo-Ephedrin. Es wirkt aufputschend und erhöht zudem den Blutdruck. Auch die sogenannten nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamente (NSAIDs) wie beispielsweise Ibuprofen können den Blutdruck um drei bis sechs Punkte erhöhen. Die regelmäßige Einnahme erhöht darüber hinaus das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Daher sollten wir auch mit diesen rezeptfreien Medikamenten etwas vorsichtiger umgehen. Gerade wenn z.B. Schmerzmittel dauerhaft eingenommen werden müssen, lohnt es sich daher mit einem Schmerztherapeuten einen geeigneten Medikations- und Behandlungsplan zu erstellen.

5: Eine bewusste und langsame Atmung kann den Blutdruck senken

Ruhig atmen beruhigt nicht nur unseren Geist, es beruhigt auch unseren vor lauter Aufregung in die Höhe geschossen Blutdruck: Langsamer und bewusster zu atmen – bis zu sechs Atemzüge pro 30 Sekunden – kann den systolischen Blutdruckwert um ein paar Punkte absenken – zumindest vorübergehend, wie in Studien gezeigt werden konnte.

Nutzen Sie also, gerade wenn es mal wieder alles zu viel wird, die Konzentration auf Ihre ruhige und langsame Atmung, quasi als Anker, um im stressigen Alltag öfters mal abzuschalten und kleine Ruheinseln zu schaffen. Kontrolliertes Atmen ist übrigens auch ein wichtiger Bestandteil von Yoga und anderen Entspannungstechniken, die für ein herzgesundes Leben natürlich absolut zu empfehlen sind. Deshalb habe ich zu Yoga und Herz auch schon ein Video gemacht – schauen Sie mal rein!

Liebe Leserinnen und Leser, viele Fakten, wir machen an dieser Stelle mal eine kleine Pause, das ist ja auch immer gut für den Blutdruck. Im 2. Teil geht es dann weiter mit 5 weiteren interessanten Fakten zu unserem Blutdruck. Schauen Sie rein, ich freue mich auf Sie!

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